Wiener Sängerknaben

© (c) Lukas Beck

Wiener Sängerknaben

Die Wiener Sängerknaben sind einer der berühmtesten Chöre der Welt, und einer der ältesten: Der erste Hinweis auf Sängerknaben in der Wiener Burg datiert auf das Jahr 1296. 

1498 verlegte der römisch-deutsche Kaiser Maximilian I. seinen Hof nach Wien; damit war der Grundstein für die Wiener Sängerknaben gelegt. Über die Jahrhunderte zog der Hof geniale Musiker wie Wolfgang Amadeus Mozart oder Anton Bruckner an. Joseph und Michael Haydn und Franz Schubert sangen als Knaben im Chor.


Heute sind die Wiener Sängerknaben ein privater, gemeinnütziger Verein, der keine öffentlichen Gelder erhält, sondern auf Spenden und Sponsoren angewiesen ist. Der Verein unterhält eine Musikvolksschule und ein Gymnasium mit Schwerpunkt Vokalmusik. 300 Buben und Mädchen zwischen sechs und neunzehn Jahren besuchen den Campus im Wiener Augarten. Alle haben Gesangsunterricht, alle singen in einem der Chöre. Sie lernen, Teil einer offenen, inklusiven Gemeinschaft zu sein. Sie lernen, dass sie mit Musik Menschen erreichen und glücklich machen können. Die Ausbildung ist allen zugänglich, unabhängig von Herkunft, Nationalität oder Religion.


Die rund 100 Sängerknaben sind auf vier Tourneechöre verteilt. Zusammen absolvieren die Chöre knapp 300 Auftritte vor einer halben Million Zuschauer in aller Welt: Seit 1924 haben sie auf mehr als 1000 Tourneen in 99 Länder an die 29.000 Konzerte gesungen.


Sonntags musizieren sie mit Mitgliedern der Wiener Philharmoniker und des Herrenchors der Wiener Staatsopernchor in der Hofburgkapelle in Wien. Immer wieder sind sie bei großen Orchesterkonzerten zu hören, unter Dirigenten wie Joana Mallwitz, Zubin Mehta, Riccardo Muti, Christian Thielemann, Simone Young. 

Highlights sind Auftritte beim Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker und bei den Salzburger Festspielen.

Die Chortradition der Wiener Sängerknaben ist von der UNESCO als Immaterielles Kulturelles Erbe in Österreich gelistet. Professor Gerald Wirth ist Präsident und künstlerischer Leiter der Wiener Sängerknaben.

Quelle: Wiener Sängerknaben, 11/2022

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